Am Ende der Welt

25. April 2016 Nowy Łupków, Polen: Koniec Świata

Wir sind jetzt erst seit einer Woche unterwegs und damit schon früher als gedacht, am Ende der Welt angekommen: „Koniec Świata“. Das ist eine kleine Hütte am südöstlichen Rand Polens. Ein paar Kilometer vor der slowakischen Grenze. Hier gibt es weder Strom noch fließend Wasser, aber die Umgebung ist wunderschön. Abends, haben wir Biber an einem kleinen Bach beobachtet.

Wasser müssen wir hier aus einem Brunnen holen. Auf dem Ofen kann man es zum Waschen etwas aufwärmen. Heute Morgen sind wir aufgewacht und es hat geschneit. Das war sehr überraschend, denn noch vor ein paar Tagen konnte man hier im T-Shirt rumlaufen. Einen Großteil der Zeit verbringen wir daher gerade in der Hütte und haben hier Zeit, die Eindrücke der letzten Woche etwas zu verarbeiten. Wir haben schon so viele wunderbare Leute getroffen.

Woitek, der uns nach Breslau fuhr und seinen Sohn dort verdonnerte, uns zur richtigen Adresse zu bringen. Zwei Mädchen, die auf dem Weg zu einem Yoga Retreat nach Krakau waren und uns samt Gepäck auf die Rückbank ihres Miniautos quetschten.  Lydia, die mit uns aufgrund einer Straßensperrung über wunderschöne Bergstraßen nach Krosno fuhr. Tomek, Bürgermeister von Załuż, der uns mit nach Zagórz nahm und uns dort in die Pizzeria seines Cousins auf eine Pizza einlud. Ein Kühlschranklieferant, der uns bis nach Nowy Łupków mitnahm, da er dort einen Kühlschrank ausliefern musste.

Die zwei älteren Damen dort versuchten uns noch zu warnen, nicht ans „Ende der Welt“ zu fahren. „Hotel drogi“ jammerte die eine und versuchte uns zu überzeugen, doch lieber im Dorf zu bleiben. Währenddessen versuchten zwei kichernde Teenagerinnen mit ihren Smartphones eine englische Übersetzung dessen, was sie uns mitteilen wollte, zustande zu bringen. Allerdings war anscheinend die Internetverbindung zu schlecht und so jammerte die alte Dame unverständlich weiter. Wir versuchten ihr mitzuteilen, wir würden uns „Koniec Świata“ zunächst ansehen und wenn es tatsächlich ein „hotel drogi“ sei, unverzüglich ins Dorf zurückkehren. Also machten wir uns auf den Weg und genießen seitdem die Ruhe hier. Diese wir nur gelegentlich durch eine Mischung aus Polarbär und Kalb, die uns ständig bellend um die Beine läuft, unterbrochen. Bis auf einen leckeren Selbstgebrannten wurden uns auch noch keine Drogen angeboten.

Koniec swiata
Koniec Świata
Biberbach
Biberbach
Furia
Polarkalb
Jeroen bepackt
Jeroen
Linda in hut
Linda
Pizzamacher
Pizzamacher